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Staatsanwaltschaft Hamburg erhebt Anklage gegen Conergy-Management – Verdacht auf Insiderhandel, Marktmanipulation und Bilanzfälschung

Wie mittlerweile auch der Tagespresse entnommen werden konnte, hat die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen mehrere ehemalige Mitglieder des Managements des Hamburger Solarunternehmens Conergy AG darunter gegen den den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Hans Martin Rüter, gegen den ehemaligen Finanzvorstand Heiko Piossek und gegen den ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzende und späteren Interims-Vorstandsvorsitzenden Dieter Ammer Anklage wegen des Verdachts des Insiderhandels, der Darstellung unrichtiger Bilanzen und der Marktmanipulation erhoben. Während sich die Conergy AG nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft tatsächlich spätestens ab Ende des Jahres 2006 in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation befand, wurde insbesondere durch die Manipulation der Bilanzen noch bis zur Mitte des Jahres 2007 bei der Marktöffentlichkeit durch die Präsentation überhöhter Unternehmenszahlen der Eindruck eines prosperierenden Unternehmens erweckt. Die Unkenntnis der Marktöffentlichkeit von den tatsächlichen Verhältnissen bei der Conergy AG nutzten die Angeklagten nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, um eigene Aktienpakete zu überhöhten Preisen veräußern und damit teilweise zweistellige Millionenbeträge zu erlösen.

Erst ab Ende Oktober 2007 begann die Conergy AG sukzessive damit, die Öffentlichkeit über die tatsächlich exiszenzbedrohliche Situation im Unternehmen zu informieren. Die Aktie befindet sich seitdem im Sinkflug und notiert aktuell deutlich unter einem Euro.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft stützen unsere Einschätzung der Verhältnisse bei der Conergy AG. Bereits im Jahr 2008 haben wir für Aktionäre Schadensersatzklagen gegen die Conergy AG beim Landgericht Hamburg wegen der verspäteten Bekanntgabe der tatsächlichen wirtschaftlichen Situation bei der Conergy AG eingereicht. Die Klageverfahren wurden mittlerweile in einem Musterverfahren gebündelt, das in Kürze vor dem Oberlandesgericht Hamburg beginnen wird. Aufgrund der Entwicklungen im Strafverfahren prüfen wir nun die Geltendmachung weiterer Schadensersatzansprüche – auch gegen die Angeklagten wie Rüter und Ammer persönlich.

Ansprechpartner: Rechtsanwalt Klaus Rotter (+49 89 64 98 45-0; rotter@rrlaw.de)